In der Topographie von NÖ. wird das Jahr 1592 als das Gründungsjahr von Gießhübl angegeben.
Dieses Jahr dürfte aber, wie aus dem Folgenden hervorgeht, wohl als zu spät angenommen werden.
In dem Dienstregister Mödling anno 1534 bis 6 aus dem Hausarchiv der reg. Fürsten von Liechtenstein,
Handschrift Nr. 1459, kommt auf Blatt VIIII der Name Batlme Güssübler und auf Blatt XXXIIII der Name
Niklas Güssibler vor. Der Name Gießhübl in allen möglichen Schreibarten kommt in den
Urbaren häufig als Riedbezeichnung vor, und danach wurde gewiß später einmal dem Ort der Name
gegeben. Wenn nun jemand Güssübler heißt, so kann wohl mit Sicherheit angenommen werden, daß
er den Namen nach dem Ried bekommen hat, in welchem er seinen Wohnsitz hatte. Es haben demnach in der Zeit von
1534 schon Hauer in Gießhübl gewohnt. Noch deutlicher geht diese Tatsache aber aus Blatt CXLIII hervor, wo
auf dem Ried Hochleuten eine Besitzerin Elpeth Stroblin auf dem Güssübel verzeichnet ist. Ebenso kommt
auf Blatt CCLVI obgenannten Urbas ein Thomas E vom Gussubl vor. Aus den Bezeichnungen "vom und auf dem"
geht doch deutlich hervor, daß diese Hauer am Gießhübl, also zweifelsohne auf jener Höhe, die
noch heute diesen Namen führt, gewohnt haben.
Es ist also erwiesen, daß bereits 1934 vier nachgewiesene Besitzer am Gießhübl gewohnt haben, daß
in dieser Zeit bereits eine - wenn auch kleine - Ansiedlung dort bestand.
Der zweite Teil dieses Urbars ist leider verschollen und ist es derzeit nicht möglich, die volle Zahl der Siedler am Gießhübl
anzugeben.
Nach den aus dem Jahre 1592 stammenden Urkunden über die Landgerichtliche Herrschaft (abgedruckt in den Blättern
des Vereines für Landeskunde in NÖ. vom Jahre 1885, Seite 68) ist die Schreibweise des Ortes Gissübl, Gissibl.
Nach dem Werke "Darstellung des Erzherzogtumes unter der Enns" von Schwaickhart, 1831, ist der Ort
"Gihshübel" zu schreiben.
Nach der Topographie von NÖ., herausgegeben vom Verein für Landeskunde, ist die Schreibweise des Ortes Giehshübel,
und in Ritters Geographisch-Statistischem Lexikon: Gießhübel.
Die Topographie von NÖ. wird als die beste Quelle angenommen und es sollte auch der Ort als Gießhügel
geschrieben werden.
Der Sage nach entstand der Name aus dem Namen Geißhügel, weil die Bewohner von den umliegenden Orten
ihre Ziegen dort zur Weide trieben.
Anton Pögl, Herr der Burg Mödling, 1592. 1867 Gemeinde Maria Enzersdorf und Gießhübl:
Gemeindegebiet: M.E. K. Nr. 101 Großmüller, 118 Nistelberger Karl, 91 Perlhof Steyska.
Tirolerhof früher Johanneshof.
|