Liebe Leser,
Die Bitte, einige Zeilen zu dieser Jubiläumsschrift beizutragen, weckte in mir
eine Menge Erinnerungen an meine Jugend. Das Jungarbeiterdorf Hochleiten, das
"JAD" brachte durch viele Veranstaltungen eine Menge Belebung in unser verschlafenes
Dörfchen, in dem zur Gründungszeit des JAD noch einige Kühe tagtäglich Ihren Weg auf
die Kuhheide zogen. Das JAD war aus dem Leben der Gießhübler nicht wegzudenken.
Für einen jungen Gießhübler Burschen wie mich stellte die, im Verhältnis zu Gießhübl,
große Anzahl an Burschen im JAD aber auch ein Problem dar. Die vielen feschen Burschen
ließen so manches Gießhübler Mädchenherz höher schlagen und die Gießhübler Burschen
hatten mit dieser massiven Konkurrenz zu leben. Als Resultat so mancher Liebelei
zwischen JAD und Gießhübl gibt es heute eine respektable Zahl an Gießhübler Bürgern
die einst im JAD wohnten und schließlich Mädchen aus Gießhübl heirateten. Eine
überdurchschnittliche Anzahl dieser ehemaligen JAD-Bewohner war auch bereit, sich
am öffentlichen Leben von Gießhübl zu engagieren; sei es als Gemeinderat, als
Mitglied der Feuerwehr oder bei einem der Vereine.
Das JAD-Hochleiten ist heute nur mehr in der Erinnerung lebendig. Gerade die Tatsache,
dass sich das Äußere durch die geänderten Besitzverhältnisse bedeutend zu verändern
drohte, hat offensichtlich den Verein der "Freunde des JAD`s" initiiert. Leider konnte
auch die Gemeinde den bisherigen Zustand des JAD nicht länger erhalten, weil schließlich
auch der jetzige Besitzer
Rechte zur Verwertung hat. Ich habe mit meinen Kollegen im Gemeinderat versucht das
kleinste Übel zu wählen. Ob uns das gelungen ist, wird erst die Zukunft zeigen.
Ich freue mich sehr, dass das JAD durch dieses Jubiläum und die Tätigkeit des
Vereines - zumindest in der Erinnerung - am Leben erhalten wird und wünsche mir noch
viele solche Aktivitäten.
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