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Der Dorfplatz, eine schwere Geburt

Die Idee diesen zentralen Platz stärker als bisher zu nutzen fand breite Zustimmung. Was daraus geworden ist schon weniger. Der Platz zwischen Gemeindeamt und Kriegerdenkmal, der bis vor etwa 30 Jahren als Schulhof gedient hat, war seither eine grüne Insel im Zentrum, die jedoch kaum genützt wurde. Vor etwa zwei Jahren tauchte der Vorschlag auf, einen Platz zu gestalten, der für verschiedene Zwecke genützt werden kann.

Die ursprüngliche Planung sah eine leichte Absenkung des Platzes vor, alle drei alten Linden sowie der vorhandene Brunnen sollte eingebunden werden. Lediglich die Linde beim Eingang zum Postamt sollte geopfert werden. Später wurde noch akzeptiert, daß die Linde, die in Richtung Kriegerdenkmal nahe dem Gebäude stand, fallen soll, damit der Platz etwas größer wird. Diese Planung wurde vom Gemeinderat am 1. März 2001 akzeptiert und mit einem maximalen Kostenrahmen von ATS 500.000,- beschlossen.

So weit so gut. Was dann folgte, war jedoch weder im Sinne der SPÖ, noch entsprach es dem Gemeinderatsbeschluß. Im Eifer der raschen Erdarbeiten wurde eine Situation geschaffen, die kein zurück mehr zuließ. Die Wurzeln der letzten beiden Linden wurden soweit beschnitten und das Bodenniveau soweit abgegraben, daß eine Rettung der Bäume kaum mehr möglich schien. Nach unserer Meinung und der vieler Gemeinderäte hätte zu diesem Zeitpunkt zumindest eine Linde noch gerettet werden können. Leider wurden alle 4 alten Linden beseitigt und ein neuer, teurer Baum gepflanzt. Zu diesem Zeitpunkt war das ursprüngliche Budget bereits weit überschritten.

Zur Gestaltung des Eingangs zum Gemeindeamt wurden verschiedene Konzepte im Bauausschuß diskutiert und schließlich setzen sich die "Betonierer" durch. Der Platz vor dem Eingang zur Post und Gemeindeamt wurde zugepflastert und betoniert - kein Fleckchen Grün blieb übrig. Als "Behübschung" wurden dann zwei Blumentöpfe aufgestellt, die aus Stücken der umgeschnittenen Linden gemacht wurden. Diese Töpfe, die für sich allein sehr schön gemacht waren, wurden aber von vielen Bürgern als Provokation empfunden.

Durch die Proteste vieler Bürger änderte sich dann Ende September die Meinung der Mehrheit. Der Platz zwischen Eingangsstiege und Einfahrt zum Kindergarten wurde wieder aufgerissen und ein grüner Streifen mit Sträuchern angelegt, der das Bild etwas freundlicher macht.

Auch das Bus-Wartehäuschen entsprach im ersten Anlauf nicht den Bedürfnissen der Benützer. Es sollte leicht und luftig aussehen und war daher mit viel Glas geplant. Leider geriet es aber zu luftig. Das Glas war mit so großen Spalten montiert, daß kein Schutz gegen Wind und Kälte mehr vorhanden war. Die Behebung dieses Mangels verursachte weitere Kosten, die bei einer etwas professionelleren Planung vermieden hätten werden können.

Östlich des Wartehäuschens, wo die Telefonzelle und zwei Stromböcke stehen, entstand ein Winkel der sich wohl in Kürze zum "Schmutzwinkel" entwickeln wird, wenn er so bleibt.

Erfreulich ist die Renovierung des Kriegerdenkmals und des engeren Umfeldes gelungen. Auch die vielen Arbeiten für den Hauptplatz, die unsere Gemeindearbeiter neben Ihrer normalen Tätigkeit, ohne Mehrkosten für die Gemeinde, erledigt haben, sind positiv zu werten.

Diese Geschichte des Dorfplatzes wird uns noch längere Zeit beschäftigen. Sicherlich kann man über Geschmack streiten, auch über den Sinn oder Unsinn derartiger Projekte. Unbestritten sollte jedoch die konkrete Planung und Finanzierung sein. Es wird wohl nicht bei der bisher verbauten dreiviertel Million Schilling bleiben.

Im nächsten Jahr steht die farbliche Gestaltung der Fasade des Gemeindeamtes an. Um uns weitere Überraschungen zu ersparen, bringt die SPÖ Gießhübl bereits jetzt Vorschläge ein, die wenig kosten und viel bringen. Die ersten Entwürfe dazu finden sie auf unserer Homepage im Internet unter http://giesshuebl.aktiv.spoe.at.

Sagen Sie uns, was Sie davon halten.



  • Brief von Prof. A. Eckel v. 7. Nov. 2001 an Ing. L. Buchner




  • Prof. Anton Eckel - Entwürfe des neuen Dorfplatzes